Bemerkenswerte Persönlichkeiten der Augenoptik – Adolf Fick

Adolf Gaston Eugen Fick – (1852 – 1937) 

Der Augenarzt Adolf Gaston Eugen Fick war eine Schlüsselfigur in der Entwicklung von Kontaktlinsen. 1852 geboren in Marburg, Deutschland, hatte Fick zunächst einen schweren Start ins Leben, da beide seiner Eltern noch vor seinem 6. Geburtstag verstarben. Nach dem Tod seiner Mutter und seines Vaters wurde er von seinem Onkel und Namensvetter Adolf Eugen Fick, einem zur damaligen Zeit geschätzten Arzt, Physiologen und Kardiologen, aufgezogen. 

Unter der Anleitung seines Onkels verfolgte (der jüngere) Adolf Fick ein Studium der Medizin und Anatomie in Deutschland und der Schweiz und erlangte 1875 seinen Doktortitel. Fick wanderte anschließend nach Südafrika aus, wo eine Arztpraxis eröffnete und diese sieben Jahre lang führte. Von Heimweh geplagt, kehrte Fick 1886 nach Deutschland zurück und heiratete Marie Wislicenus, Tochter des bekannten Chemikers Johannes Wislicenus. Das Paar zog in die Schweiz, wo er Privatarzt wurde und von 1887 bis 1914 als Dozent an der Universität von Zürich lehrte. 

Nach Ausbruch des ersten Weltkriegs arbeitete Fick als Freiwilliger an der Front in Feldlazaretten in ganz Europa, verfolgte aber weiterhin seine Forschungen in der Augenheilkunde und Optik. 1937 verstarb Adolf Gaston Eugen Fick friedlich im Alter von 84 Jahren.

Adolf Ficks Beiträge zur Augenoptik

  • 1888 konstruierte Adolf Fick das erste Modell einer Sklerallinse zur Korrektur von Refraktionsfehlern, indem er eine muschelförmige Linse aus geblasenem Glas herstellte. 
  • Er testete die erste Ausführung der Kontaktlinse durch das Aufsetzen der Linse auf dem weniger empfindlichen Gewebe, das die Hornhaut umgibt. Zunächst an Kaninchen, dann an sich selbst und schließlich an einer Gruppe bereitwilliger Kollegen. 
  • Fick publizierte seine Forschungsergebnisse unter dem Titel „Contactbrille“ in einer angesehenen medizinischen Fachzeitschrift und beschrieb dort den ersten klinischen Einsatz von Kontaktlinsen.

Schlusswort

Adolf Gaston Eugen Fick gilt gemeinhin als Erfinder der ersten echten Kontaktlinse. Obwohl sie für einen längeren Gebrauch über mehr als ein paar Stunden aufgrund ihres Gewichts und ihrer Größe nicht zu gebrauchen war, inspirierte Ficks Arbeit andere Pioniere in der Augenoptik zur Weiterentwicklung von Kontaktlinsen. Besonders erwähnenswert ist dabei William Feinbloom, der eine leichtere und bequemere Linse aus einem Hybridmaterial aus Glas und Plastik herstellte.